Willkommen bei Familie Meise
Zugegeben, sie ist kein Star unter den Vögeln, keine Besonderheit, und kein bedrohtes Tier wie z.B. der Steinkauz. Trotzdem möchten wir hier einen Einblick ins Leben dieses kleinen Vogels geben.
Er hat nicht nur einige spannende Fakten zu bieten, sondern gilt auch als Bioindikator für sich veränderte Ökosysteme. Anhand seiner Bruttätigkeit wurde z.B. festgestellt, dass ich der Brutbeginn in den letzten Jahrzehnten deutlich verfrüht. Zwar richtet sich der Vogel in seinem Verhalten auch nach der Tageslänge, doch spielt wohl auch die Temperatur eine Rolle. Kein Wunder: Etwa 80% des Nahrungsspektrums der erwachsenen Tiere stellen Insekten dar. Und die sind eben dann aktiv, wenn es wärmer wird.

Und wie könnte man einen besseren Einblick ins Leben einer Blaumeise bekommen, als wenn man ihr ins Nest schaut…?
Es wird spannend, denn natürlich ist nicht sicher, ob die Brut am Ende erfolgreich weit. Doch trotzdem möchten wir das Paar begleiten.

Die Geschlechter sind äußerlich nicht leicht zu unterscheiden. Daher kann man nur vom Verhalten dieser Beiden darauf schließen, dass es ein potentielles Paar ist.
Die Tiere sind im Winter in kleinen Verbänden unterwegs. Dabei kommt es auch vor, dass sich Blau- unter Kohlmeisen und weitere Singvogelarten mischen. Im Spätwinter ändert sich das. Die Verbände lösen sich auf, nach und nach setzt das Revierverhalten ein und die männlichen Tiere verteidigen ihr Areal und „ihr“ Weibchen. Das Weibchen jedoch ist aktiv an der Paarbildung beteiligt und wählt sich am Ende das entsprechende Männchen aus. Haben sich beide gefunden, singt nicht nur das Männchen den Reviergesang, sondern auch ab und zu das Weibchen. Dadurch wird die partnerschaftliche Bindung gestärkt. Zur Stimulation für die Paarung trägt auch das Ritual der „Höhlenschau“ bei. Vielleicht sieht man die Beiden tatsächlich bei diesem Ritual auf dem Foto oben?
Doch nun genug der Theorie. Wir stürzen uns direkt in die Nestbeobachtung. Damit es übersichtlichtlicher wird, steht der aktuellste Beitrag immer oben. Und übrigens: Das Rauschen bei den Videos, das ab und zu ertönt, stammt von der nahen Straße. Der Schall dringt über das Einflugloch in die Höhle und wird dort konzentriert von den Wänden zurückgeworfen. Man kann sich also vorstellen, wie laut es für die Tiere sein muss, wenn sie an Silvester Knaller und Heuler ertragen müssen. Ein Grund mehr, das neue Jahr ohne Knall und Rauch zu beginnen!
Die Blaumeisen-Brut 2023
Leider entschieden sich die Meisen nicht dazu, weiter zu bauen. Wir werden im nächsten Jahr erneut einen Versuch unternehmen, die Tiere bei der Brut zu beobachten.
Mitte März 2023
Nach einigen Kaltlufteinbrüchen mit leichtem Nachtfrost ist es nun relativ mild geworden. Das scheint auch ein Startschuss für den Nestbau zu sein. Bei den Blaumeisen baut immer das Weibchen.
Noch ist nicht viel erkennbar…

Aber ein Vergleich mit dem nächsten Tag zeigt: Es geht voran!

Nun geht es relativ flott. Die Meisen-Dame beginnt mit Phase 2 des Nestbaus und trägt weiches Polstermaterial wie Tierhaare ein.
Ende Januar 2023
Die Kamera zeichnet die ersten Aktivitäten auf. Eine Blaumeise fliegt immer wieder in die Baumhöhle und untersucht sie mit dem Schnabel. Dann beginnt sie auch damit, altes Baumaterial zu lösen und wirft es teilweise aus dem Einflugloch.
Es ist auch zubeobachten, dass es die Löcher reinigt. Vielleicht entfernt es so auch Parasiten, die ihm oder dem Nachwuchs später das Leben schwer machen könnten?

Noch ist nicht wirklich klar, ob die Meisen hier nisten wollen, oder ob sie sich nur umschauen. Es sind einige Male zwei Meisen in der Höhle, meist scheint es ein potentielles Paar zu sein. Eine der beiden Tiere nutzt die Höhle auch regelmäßig zur Übernachtung. Vielleicht auch um zu sehen, wie sicher, trocken und geeignet sie ist?

Tagsüber sieht man ganz deutlich, dass es sich um eine Blaumeise handelt. Die Musterung ist unverkennbar.
Ende Januar 2023
Die Kamera zeichnet die ersten Aktivitäten auf. Eine Blaumeise fliegt immer wieder in die Baumhöhle und untersucht sie mit dem Schnabel. Dann beginnt sie auch damit, altes Baumaterial zu lösen und wirft es teilweise aus dem Einflugloch.
Es ist auch zubeobachten, dass es die Löcher reinigt. Vielleicht entfernt es so auch Parasiten, die ihm oder dem Nachwuchs später das Leben schwer machen könnten?

Noch ist nicht wirklich klar, ob die Meisen hier nisten wollen, oder ob sie sich nur umschauen. Es sind einige Male zwei Meisen in der Höhle, meist scheint es ein potentielles Paar zu sein. Eine der beiden Tiere nutzt die Höhle auch regelmäßig zur Übernachtung. Vielleicht auch um zu sehen, wie sicher, trocken und geeignet sie ist?

Tagsüber sieht man ganz deutlich, dass es sich um eine Blaumeise handelt. Die Musterung ist unverkennbar.
