Winterschlaf

Wir haben nun die letzten Arbeiten am Sandbeet abgeschlossen. Die Umrandung ist fertig, der komplette Sand ist aufgefüllt und erste Zwiebeln und Pflanzen im Beet. Der Kopflauch, die Weinbergstulpe, die Sandgrasnelke sowie zwei weitere, alte Nelkensorten, die wir von einer Naturschützerin erhalten haben. Jetzt schicken wir das Beet in den Winterschlaf. 😉 Leider ist der Winterschlaf für unsere heimischen Tiere keine Selbstverständlichkeit mehr.

Es gibt eine wahre Flut aus jungen, untergewichtigen oder alten, verletzten und kranken Tieren.

Von den zwei Tieren, die wir in Pflege hatten, mussten wir einen ins Tierheim abgeben, da er einen Parasitenbefall hatte und nichts mehr fraß. Er ist nun allerdings auf dem Weg der Besserung.

Willi, der Igel, den wir mit 180g übernommen hatten, hat nun nach 6 Wochen die 700g-Marke geknackt. Es geht ihm sehr gut und er ist gesund.

Igel im Käfig

Willi der Igel

Vorgestern kam allerdings ein weiterer junger Igel hinzu, der mit 220g viel zu leicht ist für den Winterschlaf. Zum Glück wirkt er aber gesund, frisst ordentlich und hat auch bereits zugelegt.

Igel im Käfig frisst Mehlwürmer

Noch namenloser Igel frisst Mehlwürmer

Wir werden nun klären, wie die Auswilderung stattfinden kann und ob ein Winterschlaf zumindest für Willi noch sinnvoll ist. Pro Igel e.V. empfhielt es, allerdings ist es auch eine Gratwanderung, denn die Tiere brauchen konstant max. 4°C, um in den Schlaf zu fallen. Wenn die Temperaturen über diese Marke steigen, befinden sie sich in einem Dämmerzustand, in dem die Tiere enorm viel Energie verbrauchen. Daher werden wir einen Rat vom Fachmann einholen.

Aber noch mal an alle ein kurzer Aufruf: Igel, die jetzt noch unterwegs sind, brauchen mit großer Wahrscheinlichkeit Hilfe. Entweder sie sind zu leicht, oder krank, oder sie sind verletzt. Daher lieber das Tier einfangen, wenn möglich wiegen, sichern und mit dem Tierheim Kontakt aufnehmen.

Gefüttert werden sollte wirklich nur hochwertiges Katzennass- und trockenfutter mit hohem Fleischanteil ohne Zucker oder Getreide, Mehlwürmer oder die Maden der Wachsmotte, gebratenes und nicht gewürztes Rührei, dazu immer eine Schale Wasser.

Keinesfalls Milch, Obst, Vogelfutter, Katzenfutter mit Soße, Haferflocken oder ähnliches anbieten. So ziemlich alle Igel-Fertigmischungen enthalten tatsächlich Erdnusskerne, Getreide und andere nicht oder nur schwer verdauliche Bestandteile. Dieses Futter macht krank oder tötet sogar den Igel. Gleiches gilt für Mittel gegen Flöhe oder Wurmbefall. Hier darf keine Selbstbehandlung erfolgen, da diese Medikamente für Igel oft nicht geeignet sind. Ein Gang zum Tierheim sollte der erste Weg sein, denn dort kennt man sich sehr gut aus.

Sandbeet

Und hier noch das Sandbeet aus anderer Perspektive

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