Fledermaus: Lichter aus!

Am Samstag fand eine Begehung unserer schönen Katholischen Kirche statt. Hintergrund war der Feldermausschutz, denn die neu geplante Kirchenbeleuchtung könnte durchaus nicht nur einen Beitrag zum Energiesparen leisten, sondern auch zum Artenschutz.

Vorausgesetzt man beachtet bei der Anschaffung und beim Betrieb wenige Punkte:

Warmweißes Licht (möglichst niedriger Kelvin-Wert)
Beleuchtung speziell im Sommer eingeschränkt, Einschaltzeiten reduzieren, da hier die besonders geschützten Fledermäuse sowie ihre Beute – Nachtfalter und andere Insekten – durch solche Lichtquellen massiv beeinträchtig und geschädigt werden

Zusammen mit einer Biologin des NABU RLP fanden wir Fledermauskot, jedoch keinen Hinweis auf eine Kolonie. Was aber an der Problematik der Lichtverschmutzung nichts ändert.

Der Artenschutz sollte bei der Anschaffung der Anlage undbedingt eine Rolle spielen. Viel teurer würde eine solche schonendere Beleuchtung auch nicht werden. Daher sollte der Schutz der Artenvielfalt, und somit unserer Lebensgrundlage, bei dieser Anschaffung und beim Folgebetrieb im Fokus stehen.

Herzlichen Dank jedenfalls an die Katholische Kirche, dass sie uns einen eher seltenen Einblick in diese Bereiche des Gebäudes gewährt hat. Besonderen Dank auch an die spannende und informative Führung durchs Gebäude, mit historischen Erklärungen. Das war ein tolles Erlebnis, und einen herrlichen Ausblick ermöglichte uns eine Dachluke dann auch noch.

Noch ein allgemeiner Hinweis zur Lichtverschmutzung: Wir alle können sie reduzieren.

Unnötige Lichtquellen ausschalten oder mit Bewegungmeldern versehen
Strahler nach unten auf den Boden richten, nicht an die Wand des Nachbarn oder gar an den Himmel. Streulicht vermeiden und nur das anstrahlen, was man auch anstrahlen möchte.
Nur warmweißes Licht verwenden, niedriger Kelvin-Wert
Im Frühling und Sommer ist es zwar problematischer für die Natur, aber auch im Winter könnte sich vielleicht die Weihnachtsbeleuchtung ein wenig im Rahmen halten. Gerade in den kalten Winternächten offenbart sich dann nämlich über unseren Köpfen ein wahres Lichter-Schauspiel: Die Milchstraße, die man aber nicht mehr sieht, da künstliche Lichtquellen alles überstrahlen.