Auch dieses Jahr war ich wieder als NABU-Fledermauskundschafter unterwegs. Dabei begehe ich ein Transekt, das über die Gaustraße, Zwerchgasse, Kanalgasse, Gartenstraße, Kapellenstraße, den Fußweg am Friedhof vorbei hin zur Eduard-von-Heuss-Straße, zur Raiffeisenstraße, Maria-Oberndorf-Straße, und dann zurück zur Gaustraße führt. (etwa 2 km Länge)
Ziel ist es dabei, auf dieser festgelegten Route in einem festen Zeitraum und unter bestimmten Wetterbedingungen mit einem speziellen Mikrophon Rufe von Fledermäusen aufzufangen. Durch die Auswertung dieser Rufe kann auf die Arten geschlossen werden, die hier erfasst wurden. All dies fließt natürlich in die Forschung und somit den Artenschutz mit ein. Schließlich gehören Fledermäuse zu den bedrohten Arten, sind besonders geschützt, u.a. auch nach dem Bundesnaturschutzgesetz.

Hier der Ruf einer Zwergfledermaus. An den schnelleren, eng aufeinander folgenden, und nach unten hin abfallenden Signalen erkennt man einen „Final Buzz“. Er entsteht, wenn die Fledermaus eine Beute angepeilt hat, sich ihr nähert und sie – im besten Fall – fängt.
Dabei tauchen in meinen Aufzeichnungen Zwergfledermäuse und Mückenfledermäuse noch am häufigsten auf.
Dieses Jahr konnte ich auch mehrfach Rufe von Nyctaloiden aufzeichnen. Zu dieser Gruppe zählen u.a. der Kleine Abendsegler und Zweifarbfledermäuse. Um welche Art es sich allerdings genau handelte, lässt sich aus den Rufen (auch mangels Soziallauten) nicht sagen.
Was sich jedoch über alle Tiere sagen lässt: Sie sind nicht nur besonders geschützte, interessante Tiere, sondern auch ökologisch sehr wertvoll.
Und sie leiden sowohl unter dem Insektensterben, wie unter dem Wegfall von alten Bäumen mit Höhlen, dem Entfernen von Hecken als Leitstruktur und Futterquelle.
Lichtverschmutzung ist ebenso ein Faktor, der sowohl ihnen als auch ihren Beutetieren (Insekten) massiv zusetzt.
Und auch durch Sanierung oder Abriss alter Gebäude, mit dem Verschließen / Wegfall von geeigneten Sommer- und Winterquartieren, aber vor allem auch Wochenstuben, sorgt für den Rückgang der Arten.
Und bei all diesen Punkten gibt es Wege, dem entgegen zu steuern: Fledermausfreundlich sanieren und renovieren, weniger abholzen und mehr Natur (Heckenstrukturen) allgemein als wichtiger Lebensraum zulassen, alte Bäume besonders schützen, insektenfreundliche Bepflanzungen schaffen und (wo möglich) Verzicht auf Pestizide & Co, keine unsinnige Beleuchtung mehr (und dabei solche Leuchtmittel verwenden, die am wenigsten schaden)
Es ist schön zu sehen, dass ich auch dieses Jahr wieder einige Rufe auswerten konnte.
